Wir schreiben das Jahr 1988 – auf der Suche nach neuem Lesestoff schlich ich in das Zimmer meines Bruders in der Hoffnung da vielleicht fündig zu werden, um meinen literarischen Hunger stillen zu können. Und ich wurde fündig in Form eines weiteren Romans von Stephen King mit dem Titel „Todesmarsch“. Die damalige deutsche Erstausgabe wurde noch mit einem Schriftsteller namens Richard Bachmann angepriesen. Wie ich erst viel später erfahren habe, war es Stephen Kings Pseudonym.
Der Roman hat mich damals – übrigens auch noch heute – absolut fasziniert und gefesselt. Kein Wunder, benötigte ich (damals) keine zwei Tage, bis ich ans Ende der Geschichte kam. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (übrigens 1979 in den USA mit Titel „The Long Walk“) spielt der Roman in einer nahen Zukunft. Menschen sind verarmt, die Macht hat das Militär, an dessen Spitze der sogenannte „Major“ steht. Und eben dieser Mensch organisiert jährlich einen „Todesmarsch“, bei dem aus einhundert ausgewählten Kandidaten nur einer überlebt (überleben darf?). Nur männliche Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sind zugelassen. Die Regeln ganz einfach: Jeder Läufer, der viermal (drei Warnungen werden zugelassen) in Folge unter vier Meilen pro Stunde (das wären dann ca 6,4 km/h) Schrittgeschwindigkeit läuft, wird erschossen. Dem Sieger des Todesmarschs winkt lebenslanger Luxus.
Regisseur Francis Lawrence („Tribute von Panem“) hat sich der Verfilmung angenommen; Kinostart ist im September. Meine Vorfreude ist also gegeben. Obwohl das so eine Sache war und ist, King’sche Bücher und somit phänomenale Vorstellungen und Welten genauso erfolgreich auf die Leinwand bringen zu können, um nur ansatzweise den Geschichten gerecht zu werden.
Was mich auch noch freut. Zu sehen ist Schauspieler Mark Hamill („Star Wars“) in der Rolle des „Major“. Ebenso Cooper Hoffman, der Sohn des für mich großartigen aber leider verstorbenen Schauspielers Phillip Seymour Hoffman.
Last but not least: Im Alter von 19 Jahren schrieb King die grundlegenden Elemente dieser dunklen Reise. Damit begonnen hatte er bereits als Highschool-Schüler vor dem Hintergrund des Vietnam-Krieges. Eine Veröffentlichung kam erst dann zustande, als Stephen King mit „Carrie“ ein großer Erfolg gelang.
Trailer? Aber klar doch – bitte hier lang (YouTube)!
(Bildquelle: © LIONSGATE)