Eltern haften für ihre Themes – Warum ein Child Theme in WordPress mehr ist als ein Baby

21. Mai 2025

von Nic Niggli

Wenn du denkst, „Child Theme“ klingt nach einer digitalisierten Version des Kindergeldantrags – dann herzlich willkommen im WordPress-Dschungel. Doch keine Sorge: In diesem Beitrag zeige ich dir, warum ein sogenanntes Child Theme bei WordPress nicht nur nützlich, sondern manchmal sogar überlebenswichtig ist. Und warum du dir später in den Hintern beißen wirst, wenn du keines angelegt hast.

Was ist ein Child Theme überhaupt?

Stell dir dein WordPress-Theme wie ein schickes Outfit vor. Du hast das perfekte Jackett (aka das Parent Theme) gefunden. Es sitzt, es sieht gut aus – aber du willst es ein bisschen aufpeppen: eine andere Farbe hier, ein wilder Aufnäher da, vielleicht eine Tasche mit Geheimfach für SEO-Tricks. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Du schneidest direkt am Jackett rum. (Spoiler: Schlechte Idee.)
  2. Du machst dir eine Kopie zum Herumexperimentieren – das sogenannte Child Theme.

Ein Child Theme ist also ein Unterthema, das auf einem bestehenden Parent Theme basiert und dort bestimmte Dinge vererbt – wie gutes Design, solide Funktionen und manchmal auch komische Macken.

Warum überhaupt ein Child Theme verwenden?

Gute Frage! Noch bessere Antwort:

🛡️ 1. Updates ohne Nervenzusammenbruch

Das Parent Theme wird vom Entwickler regelmäßig aktualisiert – neue Features, Bugfixes, Sicherheitslücken werden geschlossen. Wenn du deine Änderungen direkt im Parent Theme vorgenommen hast, sind sie nach dem Update: Weg. Einfach weg.
Mit einem Child Theme bleibt alles schön an Ort und Stelle – wie ein Haustürschlüssel, den du nicht unter die Fußmatte gelegt hast.

🧠 2. Lernen durch Tun – ohne Risiko

Ein Child Theme ist ein super Einstieg für alle, die sich mit WordPress-Entwicklung ausprobieren wollen. Du kannst deine ersten Gehversuche in CSS, PHP oder sogar JavaScript wagen, ohne gleich das ganze System zu schrotten.

🎨 3. Design und Funktion nach Maß

Du willst dein Theme ein bisschen umstylen, aber ohne alles neu zu programmieren? Mit einem Child Theme kannst du gezielt Template-Dateien überschreiben, neue Funktionen hinzufügen oder das Styling auf den Punkt bringen – ohne den Code des Parent Themes direkt zu verändern.

🔄 4. Saubere Trennung von Original und Eigenbau

Wenn du für Kunden arbeitest (oder für dich selbst sehr pingelig bist): Ein Child Theme zeigt klar, was du selbst angepasst hast. Das erleichtert Wartung, Dokumentation und Fehleranalyse. Und du kannst jederzeit sagen: „Das war schon so.“

Wie erstellt man ein Child Theme? (Kurzfassung für Faule)

Keine Angst, das ist kein Raketenwissenschaft. Hier der Quick & Dirty Guide:

  1. Erstelle einen neuen Ordner in wp-content/themes/ – z. B. mein-theme-child.
  2. Lege eine Datei style.css an mit folgendem Inhalt:
/*
Theme Name: Mein schickes Child Theme
Template: parent-theme-name
*/

Wichtig: Der Template-Name muss exakt dem Verzeichnisnamen deines Parent Themes entsprechen!

  1. (Optional) Lege eine functions.php an und füge das hier ein:
<?php
add_action( 'wp_enqueue_scripts', 'mein_childtheme_styles' );
function mein_childtheme_styles() {
    wp_enqueue_style( 'parent-style', get_template_directory_uri() . '/style.css' );
}
  1. Theme aktivieren. Fertig ist die Laube.

Fazit: Ein Kind fürs Leben (oder wenigstens für dein Projekt)

Ein Child Theme in WordPress ist wie ein Sicherheitsnetz für deine Kreativität. Es schützt dich vor versehentlichem Overwriting, hält deine Website update-fähig und gibt dir die Freiheit, dich auszutoben – ohne dass dein Werk beim nächsten Theme-Update in Rauch aufgeht.

Und mal ehrlich: Wer baut heute noch direkt ins Original rum, wenn’s auch sauber, sicher und zukunftstauglich geht?


(Bildquelle: © randulin, generiert mit KI)