Ich gebe es zu: Ich bin ein typischer Apple-Nutzer. Vom iPhone bis zum MacBook – die Geräte funktionieren einfach, sind durchdacht und irgendwie… schön. Dennoch war ich lange skeptisch, was die AirPods Max betrifft. 600 Euro für einen Kopfhörer? Ernsthaft?
Aber irgendwann siegte die Neugier – und ich habe es nicht bereut. Denn: Die AirPods Max gehören klanglich und funktional zu den beeindruckendsten Kopfhörern, die ich je getragen habe. Und das, obwohl das Grundmodell bereits seit 2020 auf dem Markt ist!
🎵 Klangqualität: Detailverliebt und satt – aber nie übertrieben
Beim ersten Aufsetzen und Hören wurde mir sofort klar: Hier spielt jemand in der Oberliga mit. Der Sound ist wahnsinnig ausgewogen – kräftiger Bass, ohne zu dröhnen, klare Mitten, seidige Höhen. Ich höre viel Rock, Alternative, aber auch elektronische Musik – der AirPods Max kommt mit allem wunderbar klar. Selbst bei lauteren Passagen bleibt der Klang sauber und strukturiert.
Gerade Gesangsstimmen stehen im Raum, als wären sie zum Greifen nah. Ein Beispiel: Bei „Teardrop“ von Massive Attack hatte ich das Gefühl, mitten im Studio zu sitzen. Dieser Kopfhörer holt Feinheiten heraus, die ich mit anderen Geräten schlichtweg überhört habe.
Zugegeben: Es gibt Kopfhörer, die analytischer klingen (z. B. Sennheiser), andere sind verspielter. Aber Apple hat hier einen sehr geschmackvollen Mittelweg gefunden – audiophil, aber nicht verkopft. Musik soll schließlich auch Spaß machen – und das tut sie hier.
🔇 Noise Cancelling: Mein persönlicher Ruhepol
Ich bin viel unterwegs – Bahn, Büro, Home-Office mit Familie. Und das ANC (Active Noise Cancelling) der AirPods Max hat mich schlichtweg umgehauen. Alltagsgeräusche, Gespräche, Bahnbrummen – alles wird nahezu lautlos ausradiert. Und das, ohne dass ein Druckgefühl auf den Ohren entsteht, wie es bei manch anderem Kopfhörer der Fall ist.
Was mich besonders beeindruckt: Auch wechselhafte Umgebungsgeräusche – etwa Windböen oder eine sich entfernende Straßenbahn – werden sehr gut kompensiert. In manchen Situationen finde ich das ANC sogar besser als bei Sony oder Bose. Das Umschalten in den Transparenzmodus klappt sofort – und Stimmen werden dabei so klar übertragen, dass man den Kopfhörer eigentlich gar nicht mehr absetzen möchte.
💡 Bedienung & Features: Intuitiv – typisch Apple eben
Statt auf Touchflächen setzt Apple auf eine digitale Krone, wie man sie von der Apple Watch kennt. Die Bedienung funktioniert zuverlässig und ist nach kurzer Zeit völlig intuitiv: drehen für Lautstärke, klicken für Play/Pause oder Siri.
Was für mich als Apple-User besonders praktisch ist: Die nahtlose Integration. Sobald ich den Kopfhörer aufsetze, verbindet er sich automatisch mit dem iPhone oder Mac. Kein Koppeln, kein Rumgefummel – es funktioniert einfach. Zwischen Geräten hin- und herwechseln? Ebenfalls kein Problem. Das ist eines dieser Details, bei denen Apple brilliert.
Seit dem Firmware-Update 2025 sind sogar Lossless Audio (24 Bit/48 kHz) und ein Low-Latency-Modus per USB‑C möglich – vorausgesetzt, man nutzt das passende Kabel. Das mag Nerds besonders freuen – für mich ein weiteres Zeichen, dass Apple auch bei „älteren“ Geräten noch liefert.
🧠 Design & Verarbeitung: Edel – mit Gewicht
Der erste Eindruck? Wow. Aluminium-Ohrmuscheln, Edelstahlbügel, feines Mesh-Gewebe – dieser Kopfhörer fühlt sich wertig an. Und sieht auch so aus. Kein Plastikbomber, sondern ein echtes Stück Technik-Kunst. Das hat natürlich seinen Preis – im wahrsten Sinne: Der Kopfhörer bringt rund 385 Gramm auf die Waage. Und ja, das merkt man.
Bei längeren Hörsessions drückt er bei mir etwas am Oberkopf – das ist Geschmackssache und hängt sicher auch von der Kopfgröße ab. Ich hätte mir persönlich etwas weniger Gewicht gewünscht – aber man gewöhnt sich daran. Die Ohrpolster sind dafür butterweich und lassen sich magnetisch austauschen – das finde ich ziemlich clever.
🧳 Mobilität & Alltag: Nicht der perfekte Reisebegleiter
Hier kommt mein größter Kritikpunkt: Die AirPods Max sind nicht zusammenklappbar. Kein Scharnier, kein Platzsparen. Dazu kommt dieses berühmt-berüchtigte „Smart Case“, das zwar hübsch aussieht, aber so gut wie keinen Schutz bietet. Für mich ist das eher ein Design-Gag als eine praktische Transportlösung.
Wenn ich unterwegs bin, habe ich deshalb oft ein bisschen Angst, dass er mir irgendwo runterfällt oder beschädigt wird. Und: Man kann ihn nicht vollständig ausschalten – er geht nur in einen Stromsparmodus, sobald er im Case liegt. Vergisst man das Case, verliert der Akku über Nacht gern mal 10–15 %. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
🔋 Akku: Solide, aber kein Überflieger
Apple verspricht rund 20 Stunden Laufzeit – das kann ich so bestätigen. Für den Alltag reicht das locker, für längere Reisen muss man eben zwischendurch laden. Das geht schnell, aber: Im Vergleich zu Sony (30 Stunden) oder Bose (24 Stunden) hinkt Apple hier hinterher. Gerade in Verbindung mit dem Gewicht und dem nicht vorhandenen Faltmechanismus wird das zum Problem, wenn man viel unterwegs ist.
🧾 Mein Fazit: Liebe auf den zweiten Blick
Die AirPods Max sind ein Paradebeispiel dafür, dass Apple nicht einfach Produkte macht – sondern Erlebnisse. Der Klang ist fantastisch, das ANC gehört zum Besten, was ich je erlebt habe, und die Integration ins Apple-Ökosystem ist schlicht genial. Für mich persönlich sind sie inzwischen zum ständigen Begleiter im Home-Office, bei Spaziergängen oder in der Bahn geworden.
Aber: Sie sind nicht für jeden. Wer viel verreist, ultraleichte Modelle sucht oder Android nutzt, sollte sich bei Sony oder Bose umsehen. Wer hingegen Wert auf Klang, Design und Apple-Komfort legt – wird hier mehr als glücklich.
Kategorie | Bewertung |
---|---|
Klangqualität | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Noise Cancelling | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Bedienung & Features | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
Verarbeitung & Tragekomfort | ⭐⭐⭐⭐☆ |
Mobilität | ⭐⭐☆☆☆ |
Akkulaufzeit | ⭐⭐⭐☆☆ |
Preis-Leistung | ⭐⭐⭐⭐☆ (wenn man Apple liebt) |
Und trotzdem: Ich liebe dieses Teil. Die AirPods Max sind vielleicht nicht perfekt – aber verdammt nah dran.
Weitere Informationen zum Produkt gibt es hier (Apple.com)
(Bild: Foto by Randulin)